Auf dem Weg zum Forum Wissen

Kelle, Helm und Mörtel stehen bereit. Die Sonne scheint und immer mehr Gäste aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur kommen, um gemeinsam die Grundsteinlegung für das Forum Wissen zu feiern: Es ist Montag, der 24. September 2018.

Stein auf Stein: 2020 soll es fertig sein

„Das ist ein entscheidender Schritt: Wir beginnen jetzt mit dem Umbau, um das Forum Wissen 2020 eröffnen zu können“, so Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel. Seit Oktober 2017 wurde das Zoologische Institut an der Berliner Straße saniert und auf seine originalen Strukturen von 1877 zurückgebaut; damals war es das Naturhistorische Museum der Universität Göttingen.

Rainer Bolli und Sonja Kastrup vom Gebäudemanagement der Universität Göttingen füllen die Zeitkapsel.

„Auf diesen alten Strukturen bauen wir auf und schaffen ein Museum auf neuestem Stand“, erklärt Rainer Bolli. Sein Blick schweift durch die großen, hellen Räume, die zukünftige Ausstellungen erahnen lassen. Dann greift der Leiter des Gebäudemanagements zur kupfernen Röhre: Das aktuelle Göttinger Tageblatt, die Unizeitung uni|inform, die neue Broschüre über die Sammlungen der Uni, Pläne und Projektskizzen vom Forum Wissen und natürlich Münzen kommen hinein Zeitzeugen, die später im Foyer des Forum Wissen ihren Platz finden, heute immerhin symbolisch im Grundstein auf dem Innenhof versenkt werden.

Projektleiterin Marie Luisa Allemeyer als Bauarbeiterin.

„Ich freue mich jetzt schon auf die Eröffnung“, sagt Rolf-Georg Köhler, Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, und greift beherzt zur Kelle. Er gehört zu den ersten Unterstützern des Projektes und klopft daher besonders gern den Ziegel auf dem Mörtel fest. Dreimaliges Klopfen auf den Grundstein soll böse Geister abhalten. Den Beteiligten scheint aber mehr daran zu liegen, dass die Basis gut gesetzt ist: Zumindest fällt auf, dass die Projektleiterin des Forum Wissen, Marie Luisa Allemeyer, gar nicht mehr aufhört, den Stein zu bearbeiten.

Was Hochschule und Museum verbindet

„Das Besondere am Forum Wissen ist, dass wir zwei Dinge miteinander kombinieren: Wir bauen ein Haus für die Wissenschaft, das interdisziplinäres Forschen und Lehren mit Objekten ermöglicht. Zugleich ist es ein Museum für die Öffentlichkeit“, beschreibt Allemeyer. Es sind zwei Aufgaben, die normalerweise getrennt, im neuen Wissensmuseum aber miteinander verknüpft werden. Ausstellungsmacher Joachim Baur nickt. Er konzipiert gemeinsam mit dem kuratorischen Team die Basisausstellung für das Forum Wissen: „Wir wollen die gesellschaftliche Rolle von Wissenschaft nicht nur anschaulich machen, sondern auch diskutieren, kritisch reflektieren.“ Und das nicht nur mit Experten, sondern mit einem breiten Publikum.

Besucherinnen und Besucher der Grundsteinlegung.

Deshalb ist es auch für den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Thomas Oppermann, genau das richtige Projekt zur richtigen Zeit: „Wissen ist die Basis unseres Wohlstandes und Voraussetzung für Demokratie.“

Warum es sich lohnt, das Forum Wissen zu unterstützen

Aus diesem Grund fördert der Bund das Projekt mit 10 Millionen Euro. Insgesamt betragen die Kosten für Sanierung und Umbau des Gebäudes sowie für die Ausstellungseinrichtung 28,8 Millionen Euro. Zwei Drittel davon sind gesichert. Die restlichen Mittel sollen durch private und öffentliche Stiftungen und Spenden eingeworben werden.

Mittendrin: Mitglieder des Förderkreises Forum Wissen.

Dafür setzen sich unter anderem die Mitglieder des Förderkreises Forum Wissen ein. Sie sind auch heute an der blauen Brille zu erkennen, dem Markenzeichen der Kampagne „wir wollen’s wissen“. Seit Monaten engagieren sie sich wie viele andere für das Projekt der Uni Göttingen, das längst eine Angelegenheit von Stadt und Land geworden ist. Björn Thümler holt sogar noch weiter aus: „Die Wissenschaftsfreiheit dürfen wir nicht Leuten überlassen, die damit nicht umgehen können. Deshalb ist das Forum Wissen einmalig, wichtig nicht nur für Niedersachsen, sondern weltweit.“

Jetzt kommt Leben ins Haus

Die Worte des niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur hören an diesem Tag alle gern, besonders aber jene, die seit Monaten hinter den Kulissen konzipieren, planen, werkeln und jetzt freudig das Glas erheben, um auf den Neubeginn anzustoßen.

Dazu gehören auch die beiden leitenden Architekten Felix Flechtner und Alexander Pfohl, die den mit Plakaten, Modellen und blauen Brillen ausgestatteten Ort nun wieder zu ihrer Baustelle machen können. „Jetzt wollen wir das Forum Wissen mit Leben, mit Feinheiten und Denkmalsubstanz füllen und 2020 dann ein tolles Ergebnis abliefern.“

Wir freuen uns darauf und wünschen gutes Gelingen!

 

 

 

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