„Photographing Culture – Die Reportage“ – Das besondere Potential von Fotografien als Medien (ethnografisch-visueller) Repräsentation steht bei Dr. Torsten Näsers Seminar im Mittelpunkt. Im Sommer 2021 erstellten Studierende unter dem Thema „Vorbereitungen zum FORUM WISSEN“ Fotoreportagen mit kurzen Begleittexten. Das Genre ist für Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie durch seine Nähe der fotografierenden Person zu den Geschehnissen, seine atmosphärische Dichte sowie seinen erzählerischen Charakter besonders interessant.
Wir bedanken uns bei den Studierenden und zeigen hier ausgewählte Beispiele:
Insektenbox
Nadine Klose
- Wie entsteht eigentlich eine Insektenbox für ein Museum?
- Um dieser Frage nachzugehen habe ich Dr. Jochen Drescher bei seiner Arbeit begleitet. Dr. Drescher ist wissenschaftlicher Angestellter in der AG Tierökologie.
- Die Insektenbox für das Forum Wissen beinhaltet unter anderem zwei Skorpione, einen Skolopender (Hundertfüßer), Stabheuschrecken und verschiedenste Ameisen. „Was hast Du bei der Herstellung der Präparate gelernt, wobei hast Du Dich gewundert?“ – (lachend) „Mich hat verwundert wie sehr sich die Innereien des Skorpions und des Skolopender verflüssigt und gestunken haben, und wie viel es war. Gleichfalls wie einfach es trotzdem war sie zu präparieren.“
- Die Insektenbox für das Forum Wissen beinhaltet unter anderem zwei Skorpione, einen Skolopender (Hundertfüßer), Stabheuschrecken und verschiedenste Ameisen. „Was hast Du bei der Herstellung der Präparate gelernt, wobei hast Du Dich gewundert?“ – (lachend) „Mich hat verwundert wie sehr sich die Innereien des Skorpions und des Skolopender verflüssigt und gestunken haben, und wie viel es war. Gleichfalls wie einfach es trotzdem war sie zu präparieren.“
- Diese Nahaufnahme zeigt Ameisen der Gattung Dinomyrmex gigas/Giant Forest Ant, die ein ausgeprägtes Territorialverhalten mit festen Grenzen zu benachbarten Kolonien hat. Werden diese Grenzen in Frage gestellt, kann es zu teilweise wochenlangen, ritualisierten Kämpfen zwischen beiden Kolonien kommen.
- Diese Nahaufnahme zeigt Ameisen der Gattung Dinomyrmex gigas/Giant Forest Ant, die ein ausgeprägtes Territorialverhalten mit festen Grenzen zu benachbarten Kolonien hat. Werden diese Grenzen in Frage gestellt, kann es zu teilweise wochenlangen, ritualisierten Kämpfen zwischen beiden Kolonien kommen.
- Diese Nahaufnahme zeigt Ameisen der Gattung Dinomyrmex gigas/Giant Forest Ant, die ein ausgeprägtes Territorialverhalten mit festen Grenzen zu benachbarten Kolonien hat. Werden diese Grenzen in Frage gestellt, kann es zu teilweise wochenlangen, ritualisierten Kämpfen zwischen beiden Kolonien kommen.
- Wenn die Insekten weich genug waren, wurden sie in lebensechte Haltungen gebracht und mittels Nadeln befestigt.
- Bei den kleineren Exemplaren musste ein Mikroskop zur Hilfe genommen werden.
- Die Größeren Insekten mussten seziert werden, um ihre Innereien zu entfernen und sie haltbar zu machen.
- Die Insektenbox wird erst im Laufe der Zeit ihre endgültige Form im Forum Wissen bekommen, denn zurzeit werden im Museumsgebäude noch Bauarbeiten durchgeführt.
- Die Ameisen entstammen der der EFForTS Sammlung aus der Provinz Jambi, Indonesien, und wurden mittels Insektizid benebelt oder mit Köder gesammelt und in Ethanol eingelegt. Die größeren Insekten entstammen aus der Haltung der AG Bleidorn, Uni Göttingen, und sind wohl am Alter gestorben und in die Tiefkühlung eingelagert worden.
Algen
Florian Heitmüller
- Es kommt leben in die Ausstellung! Aus dem Bestand der Sammlung von Algenkulturen (SAG) der Universität Göttingen wird ein Teil der über 2300 Algenkulturen künftig auch bei uns zu sehen sein.
- Hierfür werden die Algen lebend aus einem alten Algenstamm in ein neues Nährmedium übertragen.
- Am Beispiel von Chlorella Vulgaris, einer der Algenstämme aus der Universitätssammlung, zeigt uns Sarah Bank von der SAG, wie die Alge übertragen wird.
- Um die Algenkulturen vor möglichen Fremdkörpern wie Pilzbefall zu schützen, ist steriles Arbeiten besonders wichtig. Im Reinraum desinfiziert Sarah deshalb zunächst die Arbeitsfläche und Ihre Hände mit Alkohol.
- Die Öffnungen der Reagenzgläser sowie die Impföse zum Übersetzen der Algen werden über dem Gasbrenner abgeflammt.
- Anschließend entnimmt Sarah einen Teil der Alge aus dem alten Stamm und setzt diesen in die neue Schräg-Agar-Kultur um. In der Natur wachsen Algen in den unterschiedlichsten Lebensräumen, weshalb auch die Nährmedien von salzig bis Süß unterschiedlichste Bedingungen imitieren.
- Durch die wellige Bewegung beim Auftragen der Alge auf die Oberfläche des Nährmediums entsteht zudem eine individuelle Handschrift der Wissenschaftlerin.
- Verschlossen werden die Algenmedien mit einem Silikonstopfen oder traditionell mit Watte und Pergamentpapier, welche einen Gasaustausch weiterhin zulassen.
- Im Lager bei 16 Grad werden die Medien schräg gestellt, um der Alge eine möglichst große Oberfläche zum Anwachsen zu bieten.
- Auch die Beleuchtung in den Lagern ist an die Vorlieben der Algenkulturen angepasst.
Plantala
Anne Mühlich und Gerd Müller
Hier gibt es mehr Informationen
- Mehr als 2.000 historische Lehrtafeln wurden 2018 im Archiv des Albrecht-von-Haller-Instituts für Pflanzenwissenschaften wiederentdeckt und digitalisiert. Gerd Müller und Anne Mühlich haben aus den Daten die App Plantala kreiert. Sie soll Besucher*innen des Forum Wissen bald nicht nur den spielerischen Einstieg in die Pflanzenkunde vermitteln, sondern auch zur Entschleunigung einladen. Die Fotoreportage zeigt einen Arbeitsbesuch der Entwickler*innen in Göttingen.
- Am Anfang steht ein Kellerraum. Darin lagern die handgemalten Lehrtafeln, mit denen Biologie-Studierende bis ins 20. Jahrhundert hinein botanische Grundlagen lernten. Karsten Heck von der Zentralen Kustodie zeigt den Entwickler*innen einige Fundstücke.
- Besonders interessant für sie: Details wie Blüten, Früchte und Samen…
- …, aber auch Blätter und Knospen wie etwa die des Zwergkrugs. „Wir fanden, dass es sich um ungewöhnlich schöne Formen handelt, die man in ihrem Detailreichtum näher darstellen sollte“, sagt Anne.
- Auf die Tafeln aufmerksam wurden die beiden beim Kultur-Hackathon Coding da Vinci, für den die Uni Digitalisate bereitstellte. So kam nicht nur Plantala, sondern auch der Kontakt zu Karsten Heck von der Zentralen Kustodie zustande. Die will die App nun ins Forum Wissen integrieren.
- Aus über 50 Pflanzenteilen, die bereits in die App eingepflegt wurden, sollen Besucher*innen dann fünf auswählen und so ihr eigenes Pflanzen-Mandala beziehungsweise „Plantala“ (von englisch: „plant“) erstellen können.
- Bevor die App aber im Forum Wissen genutzt werden kann, müssen im Gespräch zwischen den Entwickler*innen und Karsten Heck noch einige Fragen geklärt werden…
- …neben einer Erweiterung um neue Tafeln und der Verbesserung der Nutzererfahrung steht auch die Suche nach dem richtigen Standort für eine Medienstation auf der Agenda.
- Sie soll es Besucher*Innen nicht nur ermöglichen, Plantalas vor Ort zu erstellen, sondern auch selber auszudrucken und auszumalen — und damit gleichzeitig etwas für die eigene Entspannung zu tun.
- Aus Sicht von Gerd schließt sich damit der Kreis: „Uns war es wichtig, die analogen Pflanzen nicht nur ins Digitale, sondern auch wieder zurück ins Analoge zu bringen.“